Erfolgreich wetten: Das 3-Säulenmodell
Erfolgreich wetten beruht auf drei Grundlagen, weshalb ich die folgende Abbildung als 3-Säulenmodell dargestellt habe. Du kannst jeden beliebigen Teilaspekt des Wettens in eine oder mehrere dieser Kategorien einordnen: Wett-Theorie, Praxis und Psychologie.
Bei diesen Kategorien handelt es sich um notwendige, aber nicht hinreichende Bedingungen dafür, beim Sportwetten profitabel zu sein. Es gibt eine Menge Leute, die zwar einen dieser Aspekte beherrschen (das Finden von Value beispielsweise), aber auf keinen grünen Zweig kommen, weil es am Rest mangelt - zum Beispiel an der nötigen Logistik.
Value alleine bringt dich nicht so fürchterlich weit, wenn du nicht weißt, welche Buchmacher dich nicht sperren. Gleichermaßen wird dich auch das beste Kapitalmanagement nicht voranbringen, wenn du keinen Value identifizieren kannst. Und auch wer Theorie & Praxis beherrscht, kann immer noch an den psychologischen Aspekten des Wettens scheitern.
Theorie: Value und Wettmodelle
Value zu finden ist die schwierigste Übung im Wettgeschäft. Während es einzelne Genies gibt, die in bestimmten Wettbewerben mit Hilfe ihres Bauchgefühls Value entdecken, wirst du vermutlich auf ein Wettmodell zurückgreifen müssen, um langfristig Erfolg haben zu können.
In folgenden Blogposts habe ich bisher über das Erstellen eines Wettmodell geschrieben:
Praxis: Das eigentliche Wetten
Value ist beim Sportwetten immer nur die halbe Miete. Schon viele haben das Wettgeschäft aufgegeben, obwohl sie zuverlässig Value identifizieren können. Es ist wichtig zu wissen, welche Buchmacher dich als Gewinner nicht aussperren und dir sinnvolle Limits ermöglichen. Wettbörsen und Wettbroker stellen Alternativen dar, um noch höhere Summen platzieren zu können – was sie zu wichtigen Werkzeugen macht, um deine Wettbeträge nach oben zu skalieren.
Zur Praxis gehört beim erfolgreichen Sportwetten auch immer die Erkenntnis, dass es in kleinen Wettbewerben relativ leicht ist, Value zu finden, da diese meist nicht sonderlich effizient sind. Da es in obskuren Ligen aber auch recht schwer ist, sinnvolle Beträge zu wetten, ist viel Value in solchen Ligen weit weniger wert als etwas Value in den Top-Wettbewerben. Je liquider der Markt, desto wertvoller ist der Value.
Psychologie: Täuschungen, Glück & Pech
Du verwendest Wettmodelle hauptsächlich, um psychologische Täuschungen zu vermeiden (wie beispielsweise den Bestätigungsfehler) und Wettentscheidungen auf logisch konsistenter Basis zu fällen. Es geht also darum, deine eigenen Fehlwahrnehmungen zu korrigieren.
Der psychologisch wichtigste Aspekt ist der korrekte Umgang mit Glücks- und Pechsträhnen. Beide haben ihre Tücken: Läuft es gut, kannst du schnell den Eindruck gewinnen, dass du unverwundbar bist, und viel zu viel setzen. Pechsträhnen wiederum können zu enormen Selbstzweifeln führen, die auch an sich vielversprechende Wettkarrieren beenden können.
Kapital- & Risikomanagement
Aus diesem Grund gehört das Kapital- & Risikomanagement gleichermaßen in die Kategorien Praxis und Psychologie. Dein Kapital korrekt zu mehren, ist einerseits eine Frage des Knowhows – gleichzeitig aber auch eine Technik, mit der du dein Risiko und damit einen psychologischen Aspekt des profitablenen Wettens handhabst.
Über korrektest Risiko- und Money Management kann man ganze Bücher schreiben, und den einen oder anderen Blogbeitrag werde ich dem Thema auch noch widmen. Im Prinzip ist die Sache allerdings mit ein paar einfachen Faustregeln beherrschbar:
1. Das Hauptziel sollte nicht Gewinnmaximierung sein (die Grundannahme bei Kelly), sondern die Maximierung der Überlebenswahrscheinlichkeit deines Kapitals. Wenn du konsistent Value findest, ist es am Wichtigsten, schlechte Serien mit nahezu 100% Wahrscheinlichkeit zu überleben.
2. Wenn dir aufgrund der Höhe eines gesetzten Betrags mulmig wird, hast du zu viel gesetzt.
3. Setze niemals mehr als 1% deines Wettkapitals auf eine einzelne Wette. Je mehr Kapital du anhäufst, desto mehr solltest du den Prozentsatz in Richtung 0.5% heruntersetzen.